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Erweiterung der Naschgärten

Kindergarten und -tagesstätte

Kindergarten Glatt in Sulz am Neckar

In Kooperation mit der Werkrealschule, der Ortsverwaltung und dem Elternbeirat wurde im Park ein Insektenhotel aufgebaut und ein Insektengarten angelegt. Es war schön, zu beobachten, wie schnell die Pflanzen gewachsen sind und welche Vielzahl von Insekten angelockt wurden. Neben der Freude machte sich aber auch Traurigkeit breit. Die Kinder meinten, dass es die Bienen guthaben, aber sie nur Erdbeeren im Kindergarten ernten können. Die Bienen hatten bis in den Winter hinein immer noch etwas zu naschen, aber sie nicht. So stellten die Kinder einen Antrag in diesem Kindergartenjahr einen Naschgarten im Kindergarten anzulegen.

Das Anlegen des Naschgartens haben wir mit den Kindern, einem Landschaftsgärtner und mit Unterstützung der Eltern geplant und umgesetzt. Unsere Aufgabe war es nach finanziellen Mitteln Ausschau zu halten und das Projekt so zu planen, dass es jederzeit an die Bedürfnisse und die Finanzen angepasst werden kann. Damit die Kinder die Möglichkeit haben auf unterschiedliche Weise ihr Wissen zu erweitern planten wir einen Ausflug zur Bienenausstellung, machten unterschiedliche kleinere Projekte wie z.B. Apfelsaftpressen, vom Korn zum Brot, Versuche Samen einzupflanzen...

Die Kinder wurden sowohl bei der Planung als auch bei der Umsetzung mit eingebunden. Sie beobachteten, analysierten ihre Pflanzversuche, bauten ein Hochbeet und brachten ihre Vorerfahrungen mit ein. Ihre Vorstellungen wurden auf unterschiedliche Weise dokumentiert, damit nichts wichtiges verloren ging. Über Prospekte und Zeitschriften sammelten sie Anregungen, was sie gerne anpflanzen wollen und "schrieben" eine Einkaufsliste. Bei der Pflanzaktion waren alle mit viel Freude dabei.

Das Nutzen von echtem Werkzeug beim Hochbeetbau und der Bepflanzung war ein besonderes Highlight. Besonders spannend fanden sie wie viele unterschiedliche Insekten unseren Garten besuchten. Sie stellten dabei fest, dass nicht immer dieselben Insekten da sind. Ins Insektenhaus kamen manchmal auch Gäste, die wir nicht erwartet haben. So konnten wir zuschauen, wie sich ein Gras Hüpfer entwickelt. Ein besonderer Genuss war unsere Wassermelone letztes Jahr.

Wir haben es geschafft Kindern die Möglichkeit zu geben ihre eigenen Erfahrungen im Bereich BNE zu machen und ihren Kindergarten mitzugestalten. Die Kooperation mit dem Ortschaftsrat und Fachkräften zeigte sich trotz geringem Budget sehr erfolgreich. Unsere Kindergartenarbeit wurde durch dieses Projekt auch nach außen sichtbar. Dies hatte zur Folge, dass wir weitere finanzielle Unterstützung erhalten haben.

Besonders schön war für uns, dass alle Kinder sich beteiligt haben, unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht, Entwicklungsstand... Die Kinder lernten im Team Dinge zu erarbeiten und ihr Wissen zu teilen. Fachwissen wurde auf spielerische Weise erarbeitet bzw. vermittelt und Erlerntes mit Freude zu Hause weitergegeben. Die Kinder erlernten Methoden um Ernteüberschuss haltbar zu machen und zu teilen.

Von Großeltern und Eltern erleben wir viel Zuspruch für diese Art zu arbeiten. Da wir in einem Kurort leben, haben wir an unserem Insektenhotel Informationen, in Form von laminierten Infos zum Beet und den Wildbienen, hinterlassen. Unsere Kontaktdaten wurden für Rückfragen ebenfalls hinterlegt. Der Schlossgarten wurde durch unsere Aktion lebendiger.

Die Kinder hatten im Laufe der Projekte "Naschgärten" so viele Ideen, dass es schwer war alles umzusetzen. Gemeinsam haben wir in Kinderkonferenzen immer wieder diskutiert, was machbar ist und wie wir vorgehen. Manches war aus Platzgründen und Kosten bisher gar nicht möglich. (z.B. ein Gewächshaus) Ein Kind meinte: In unserem Gewächshaus wächst so viel, dann bringe ich eben von zu Hause etwas mit und wir können das Haus mal anschauen.

... es sich anbietet, in einem kleinen Rahmen zu starten. Unsere ersten Pflanzversuche waren in Balkonkästen, Gummistiefeln und alten Eimern. Das Projekt wächst mit! Wir hatten anfangs gedacht, wir stellen das Insektenhaus mit den Kindern auf und legen mit Fachkräften einen Blumengarten an. Es erstaunte uns, wie viele Ideen von den Kindern, ihren Familien und auch von Außenstehenden an uns herangetragen wurde und aus einem Projekt ein weiteres entstand.

Eine wichtige Aufgabe war die Zusammenarbeit von Eltern, Fachkräften, Kindergarten und Verwaltung zu organisieren, Zeitpläne zu erstellen, zu reflektieren und auch die Öffentlichkeit über unsere Fortschritte immer wieder zu informieren.

Wir haben immer wieder kleinere Artikel im örtlichen Mitteilungsblatt veröffentlicht und uns mit Kolleginnen aus anderen Einrichtungen der Stadt Sulz ausgetauscht. In Weiterbildungen "Stiftung Kinder forschen" konnten wir andere Einrichtungen unterstützen, indem wir unsere Erfahrungen geteilt haben.

Diese Projekt wird solange wir hier arbeiten weitergeführt und weiter entwickelt. Es ist schön zu sehen, wie Kinder ihr Wissen an die "Neuen" weitergeben und diese motiviert sind mitzumachen. Damit die Wintermonate nicht zu lang sind, haben wir von einem örtlichen Verein Geld bekommen, um mit den Kindern auch dann gesunde Snacks vorzubereiten, wenn es gerade nichts zu ernten gibt, bzw. unsere Vorräte aufgebraucht sind.

Warum gibt es auf manchen Apfelbäumen viele Äpfel und auf anderen ganz wenig. Dies war die Ausgangsfrage unseres Projektes.

Wir beobachteten unseren Apfelbaum im Garten und verglichen ihn mit den Obstbäumen im Park. Schnell war klar, dass es unter anderem etwas mit Bienen zu tun haben muss. Uns als pädagogisches Personal ist es ein Anliegen die Kinder im Bereich BNE zu begleiten und sie mit in die Eigenverantwortung zu nehmen. Als die Idee mit dem Insektenhaus von Seiten der Schule an uns herangetragen wurde, haben wir dankend abgelehnt, weil es uns zu viel Arbeit war. Nachdem die Kinder mit immer mehr Fragen kamen und mehrere Eltern uns auf ein Insektenhaus angesprochen haben, nahmen wir Kontakt zu der Ortsverwaltung auf. Wir bekamen die Zusage, dass wir im Park eine Fläche bekommen und auch professionelle Unterstützung bei der Planung und der Umsetzung. Die Planung des Pflanzbeetes wurde durch eine Staudengärtnerei übernommen, damit wir das Projekt über eine längere Zeit weiterführen können und es dennoch einen geringen Pflegeaufwand hat. Bei der Pflanzaktion waren die Kinder mit Eltern und Großeltern tatkräftig dabei. Das Insektenhaus haben unsere Kinder in Kooperation mit dem Projektleiter der Schule und einigen Vätern aufgebaut. Es erstaunte uns, wie viele Ideen von den Kindern, ihren Familien und auch von Außenstehenden an uns herangetragen wurde und aus einem Projekt ein weiteres entstand.

Alleine wären wir nicht in der Lage gewesen dieses Projekt so umfassend durchzuführen, da wir eine eingruppige Einrichtung mit nur 2 Erzieherinnen und seit September einer Auszubildenden sind. Deshalb bedanken wir uns herzlich bei allen Helfenden Hände, die mit Rat und Tat zur Seite standen.

Unsere Kinder nehmen ihre Umgebung bewusster wahr und schätzen welche Möglichkeiten wir im ländlichen Raum haben. Sie genießen es selbst angebaute Lebensmittel zu probieren und entdecken dabei Neues.


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